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Powerwolf
Mit dem „Cinematic Metal Event“ schuf die deutsche Metalband Powerwolf im Jahr 2021 ein audiovisuelles Streaming-Erlebnis, das weit über herkömmliche Live-Konzerte hinausging. Während die Eventbranche pandemiebedingt stillstand, inszenierte die Band eine 77-minütige Show, die visuelle Kraft, cineastische Storytelling-Elemente und musikalische Präzision miteinander verband. Das Ergebnis war kein gewöhnlicher Konzertstream, sondern ein bildgewaltiges Gesamtkunstwerk, das zunächst über die eigene Website verfügbar war, aber inzwischen auch als Blu-Ray, auf YouTube und in Audio-Streamingdiensten erhältlich ist. „Powerwolf : The Monumental Mass – a Cinematic Metal Event“ steht dabei für eine neue Form digitaler Live-Musikinszenierung, die Musik, Theater und Film kunstvoll verschmelzen lässt.
Da die Show durchgängig aus Songs ohne Moderation bestand, musste jeder Titel eigenständig Geschichten transportieren. Deshalb war die Gestaltung der einzelnen Szenen besonders präzise und kreativ abgestimmt. Die Synchronisation zwischen der gigantischen LED-Wand, der Live-Band und den vorproduzierten Filmsequenzen stellte dabei eine große Herausforderung dar. Hauptverantwortlich hierfür war Art Director und Lichtdesigner Martin Heining. Zusätzlich mussten Schauspiel, Pyroeffekte, Animationen und Set-Design perfekt aufeinander abgestimmt sein, damit die musikalische Intensität erhalten blieb. Obwohl keine gesprochenen Zwischensequenzen integriert wurden, entstand durch die visuelle Dramaturgie eine kohärente Gesamtstory, die ohne Unterbrechungen funktionierte.
In enger Abstimmung mit Gitarrist und Kreativdirektor Matthew Greywolf entwickelte das Produktionsteam eine aufwendig gestaltete Konzertinszenierung. Insgesamt 19 animierte Szenen unterstützten die Dynamik der Songs, sodass die Musik nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar wurde. Durch 2D- und 3D-Animationen verwandelte sich die Bühne in eine lebendige Welt voller Symbolik, Mystik und Dunkelheit. Schauspielerische Elemente, beeindruckende Kulissen und gezielte Effekte verschmolzen dabei zu einem Gesamtkunstwerk, das eher an einen Fantasy-Film erinnerte als an ein klassisches Live-Konzert. Die Inszenierung wurde so geplant, dass sie nahtlos ineinandergreift und musikalische Höhepunkte visuell verstärkt.
Die Reaktionen auf das „Powerwolf Cinematic Metal Event“ waren überwältigend. Der Metal Hammer lobte die „monatelange Detailarbeit“ und die „cineastischen Bilder“, die von brennenden Engeln bis zu dramatischen Kämpfen reichten. Auch metal.de zeigte sich begeistert vom „vielen Brimborium“, das jede Performance zu einem kleinen Theaterstück machte. Musikreviews.de bezeichnete das Event als „theaterreif“ und betonte, wie die Inszenierung nie von der Musik ablenkt, sondern diese wirkungsvoll verstärkt. Powerwolf bewies mit diesem Projekt, dass auch rein digitale Konzerte emotional fesseln und weltweit begeistern können – wenn Konzept, Technik und Leidenschaft Hand in Hand gehen.