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Semperoper Dresden
Am 3. September 2022 feierte die Chasing Waterfalls KI Oper ihre Uraufführung an der Semperoper Dresden – ein wegweisendes Bühnenprojekt, das Künstliche Intelligenz erstmals als aktiven Mitgestalter auf die Opernbühne holte. Als Teil des Künstlerkollektivs phase7 performing arts entwickelte Studio Eigengrau die visuellen Inhalte und war für das gestalterische Gesamtbild entscheidend mitverantwortlich.
Neben der Erstellung der 2D- und 3D-Visuals übernahm unser Team auch die Produktion des Keyvisuals zur Kommunikation der Oper – ein zentrales Element für die Außenwahrnehmung des Projekts.
Chasing Waterfalls beschreibt ein weltweit einzigartiges Werk, das Musik, Technologie und digitale Ästhetik in ein kraftvolles Gesamtbild übersetzt. Während Teile der Komposition mithilfe von KI entstanden und die Sopranistin Eir Inderhaug mit ihren digitalen Spiegelbildern interagierte, schuf Studio Eigengrau eine visuelle Bühne, auf der sich reale und künstliche Welten überlagerten. So entstand eine Operninszenierung, die sowohl inhaltlich als auch visuell neue Maßstäbe setzte.
Herausforderungen – Vielschichtige Technik trifft auf visuelle Erzählung
Das Projekt stellte hohe Anforderungen an alle kreativen und technischen Gewerke. Besonders anspruchsvoll war die Kombination aus KI-generierten Inhalten, immersivem Raumdesign und dynamischem Videomapping.
Studio Eigengrau war gefordert, eine visuelle Sprache zu entwickeln, die einerseits die dramaturgische Linie stärkt, andererseits aber auch mit wechselnden Bühnenstrukturen und Lichtbedingungen harmoniert.
Die Bühne bestand aus einer mehrstufigen Projektionsfläche, über der eine kinetische LED-Skulptur schwebte. Zudem kam ein echter Wasserfall zum Einsatz, der in Echtzeit beleuchtet und in das Mapping integriert wurde.
Das Zusammenspiel von Live-Musik, KI-generiertem Gesang und Projektionen erforderte präzise Planung und ein tiefes Verständnis für Abläufe und Timing. Trotzdem sollte die visuelle Ebene nie technisch wirken, sondern poetisch und atmosphärisch bleiben. Durch unsere konzeptbasierte Herangehensweise konnte das komplexe Zusammenspiel in ein kohärentes visuelles Erlebnis übersetzt werden.
Studio Eigengrau verantwortete die gesamte Gestaltung der vorproduzierten Visuals und Animationen. Diese wurden auf zwei Ebenen ausgespielt: Zum einen auf einer großen LED-Konstruktion, die sich während der Aufführung bewegte, zum anderen auf einem halbtransparenten Gobelin-Tüll, der vor der Bühne platziert wurde. Dadurch entstand ein hologrammähnlicher Effekt, der die digitale Welt greifbar machte.
Inhaltlich spiegelten unsere Projektionen die Reise des Protagonisten in Ihre eigene digitale Spiegelwelt. Die Zuschauer*innen sahen, wie das reale „Ich“ beim Versuch, sich in sein System einzuloggen, von digitalen Abbildern überlagert wurde.
Unser Team war zudem für die Schnittführung, die Bilddramaturgie sowie das Ausspielungs-Setup verantwortlich. Durch die enge Abstimmung mit Regie, Licht und Musik entstand ein nahtloses Zusammenspiel, das die Handlung emotional verdichtete.
Die technische Koordination mit allen beteiligten Künstler*innen stellte sicher, dass die visuellen Inhalte zur richtigen Zeit und im richtigen Kontext zur Geltung kamen. So entstand ein multimediales Bühnenerlebnis, bei dem visuelle Gestaltung nicht Beiwerk, sondern zentrales erzählerisches Mittel war.
Die Presse lobte die visuelle Umsetzung von Chasing Waterfalls als „immersiv, komplex und poetisch zugleich“. Besonders hervorgehoben wurde die Vielschichtigkeit der Bilder und die gelungene Verbindung aus digitaler Technologie und klassischer Bühnenkunst.
Das Projekt wurde international beachtet, nicht zuletzt wegen seiner außergewöhnlichen Ästhetik. Medien nannten es ein „dunkel funkelndes Kunstwerk mit Science-Fiction-Charakter“.
Studio Eigengrau konnte mit diesem Projekt seine Expertise für konzeptbasierte Bühnenvisualisierung, technische Umsetzung und crossmediale Kommunikation eindrucksvoll unter Beweis stellen. Durch das durchdachte Zusammenspiel von Form, Inhalt und Technik entstand ein Bühnenraum, der neue Publikumsgruppen erreichte und die Relevanz der Oper im digitalen Zeitalter unter Beweis stellte.
Die visuelle Gestaltung wurde zum emotionalen Anker des Abends – und trug entscheidend zum künstlerischen und kommunikativen Erfolg dieser weltweit ersten KI-Oper bei.